Bitte dick auftragen! Beim Sonnenschutz ist genau das ein Muss. Je dicker man aufträgt, desto besser ist man geschützt. Allerdings ist Sonnenschutz eine individuelle Angelegenheit. Die Höhe des „richtigen“ Lichtschutzfaktors (LSF) hängt nämlich immer auch vom Hauttyp ab. Die mehr als 7.000 Apothekerinnen und Apotheker in ganz Österreich beraten in diesem Zusammenhang gerne und helfen bei der individuellen Bestimmung der maximalen gesunden Sonnenbaddauer.
„Prinzipiell gilt: Besser einmal dick auftragen als mehrmals dünn und am besten schon 20 bis 30 Minuten vor dem Kontakt mit der Sonne. Nach durchschnittlich zwei bis drei Stunden muss jedenfalls nachgecremt werden – Schweiß, Wasser oder Abrieb durch die Kleidung lassen den Schutz wieder verschwinden. Und es gibt eigentlich keine Ausreden mehr, keinen Sonnenschutz zu verwenden! Inzwischen bieten die unterschiedlichsten Hersteller Hautprodukte für jeden Typ und jedes Alter an, in denen der Sonnenschutz bereits integriert ist“, weiß Mag. pharm. Susanne Ergott-Badawi, Präsidiumsmitglied der Österreichischen Apothekerkammer.
Ein weiteres wichtiges Thema der Sonnenschutz-Beratungsgespräche in den 1.470 Apotheken in Österreich ist auch das Informieren über diverse Mythen: Es stimmt nicht, dass man im Schatten vor Sonnenschäden geschützt ist oder bei bereits gebräunter Haut auf den richtigen Sonnenschutz verzichten kann. „Wasserfester“ Sonnenschutz muss – wie jeder andere – nach dem Baden ebenfalls nachgecremt werden.
Der auf der Packung angegebene LSF gilt übrigens für eine Auftragsmenge von zwei Milligramm pro Quadratzentimeter Hautfläche. Das ist deutlich mehr, als man es zum Beispiel beim Auftragen einer Bodylotion gewohnt ist.
Vorsicht bei der Medikamenteneinnahme
Besonders wichtig ist die Sonnenschutz-Beratung in den Apotheken aber auch für all jene, die etwa Antibiotika, Arzneimittel gegen Herz-Kreislauf-Symptome oder Psychopharmaka einnehmen. Die Wechselwirkung diverser Inhaltsstoffe, die in zahlreichen Medikamenten enthalten sind, und den UVA- bzw. UVB-Strahlen ist nicht zu unterschätzen. Dadurch entstehende Hautveränderungen können mithilfe der Expertise aber verringert oder gar ausgeschlossen werden.
Und zum Schluss noch ein Tipp: Sie haben noch Sonnenmilch vom Vorjahr? Bitte keinesfalls weiterverwenden! Alte Sonnenschutztuben sind zu entsorgen. Französische Wissenschaftler haben eine Reihe gealterter Sonnencremes auf ihre Bestandteile analysiert und dabei eine beunruhigende Entdeckung gemacht: Bei bestimmten Produkten können sich laut der Untersuchung der Pariser Universität Sorbonne mit der Zeit Schadstoffe bilden. Ein Grund mehr auf die Beratungsleistung der Apothekerinnen und Apotheker zu setzen.
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