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Gelungener Festkongress:

„Wir sind jung, hungrig, rastlos, tatendurstig“

Mit einem spannenden Festkongress hat die Apothekerkammer ihr 75-jähriges Jubiläum begangen. Gemeinsam mit rund 700 Apotheker:innen sowie zahlreichen prominenten Gästen aus Politik und Wissenschaft wurde beim APOtag & APOkongress die erfolgreiche Vergangenheit gewürdigt, aber vor allem auch ein Blick in die Zukunft der Apotheken und des Gesundheitssystems geworfen.

Bundeskanzler Karl Nehammer nahm seine Rede als Gelegenheit, um der Apothekerschaft für ihren wichtigen Beitrag zur Bewältigung der Pandemie zu danken. Es sei wichtig, in Österreich zuverlässige Strukturen wie das flächendeckende Apothekensystem zu haben, die auch außergewöhnlichen Belastungen standhalten und dafür gesorgt haben, „dass wir gut durch die Krise gegangen sind“.

„Apothekerinnen und Apotheker üben nicht nur einen vielfältigen, sondern einen unverzichtbaren Beruf aus“, hielt Bundespräsident Alexander Van der Bellen fest. Die Mitarbeiter:innen leisten einen entscheidenden Beitrag dafür, „dass unser Gesundheitssystem funktioniert“, dankte er der Apothekerschaft „für diesen unermüdlichen Einsatz“.

Gesundheitsminister Rauch: Impfen in Apotheken soll kommen

Auch Gesundheitsminister Johannes Rauch gratulierte bei dem Kongress in den Hallen der Messe Wien zum 75er. „Sie sind damit gleich alt wie die WHO, das zeigt die Bedeutung der Apothekerkammer“, sagte er. Sie seien auch am Wochenende und in der Nacht für die Bevölkerung da und haben „in der Pandemie bewiesen, was sie können“. Im vergangenen Herbst und Winter, als es um den Medikamentenmangel ging, hätten die Apotheker:innen „mit ihrer ureigenen Kompetenz der magistralen Zubereitung“ Abhilfe geschaffen, vor allem mit der hauseigenen Herstellung von Medikamenten für junge Patient:innen. Rauch sprach sich auch erneut klar für das Impfen in Apotheken aus und kündigt an, bei dem Thema „dran zu bleiben“.

Neue Dienstleistungen im Bereich der Prävention und Früherkennung

Im Themenfeld der neuen Dienstleistungen bestand unter den Expert:innen Einigkeit darüber, dass die Apotheken mit ihrer flächendeckenden Verteilung und dem niederschwelligen Zugang noch stärker als bislang in die Bereiche Prävention und Früherkennung eingebunden werden sollen – beispielsweise durch Vorsorgescreenings, die der Bevölkerung mehr gesunde Lebensjahre bringen und zugleich im Gesundheitssystem mittel- und langfristig sehr viel Geld einsparen. Der Mediziner Prof. Dr. Christoph Steininger ging in seinem Vortrag auf die Test- und Screeningmöglichkeiten ein, die in den Apotheken schon bald niederschwellig und kostengünstig umgesetzt werden sollen.

Der Arzt und Unternehmer Prof. Dr. Josef Penninger verblüffte das Publikum mit den rasanten Fortschritten im Bereich der Genetik und der personalisierten Medizin. Beifall erntete er auch für die Aussage, dass er sich „sofort“ von einem Apotheker, einer Apothekerin impfen lassen würde. Anders Tegnell, der frühere schwedische Staatsepidemiologe berichtete über den schwedischen Sonderweg in der Corona-Pandemie, seine Empfehlungen für zukünftige Pandemien und beantwortete geduldig die zahlreichen Fragen des interessierten Publikums. Auch er lobte die Apothekerschaft für ihren Einsatz während der Pandemie, vor allem bei der Betreuung der verunsicherten Bevölkerung. „Die Kommunikation der Apothekerinnen und Apotheker war besser und umfangreicher als jene der Ärzte“, erklärte der Mediziner.

Aufgelockert wurde das Programm durch populärwissenschaftliche Vorträge (z.B. „Das Erbe des Asklepios“ von Michael Köhlmeier oder „Die Macht des Humors“ von Dr. Elisabeth Oberzaucher) und durch die größte Apotheken-Fachausstellung in Österreichs, auf der sich die zahlreichen Kongress-Besucher:innen über die neuesten Produkte und Entwicklungen informieren konnten

Auch nach 75 Jahren noch „jung, hungrig, rastlos, tatendurstig“

Zum Abschluss des Festkongresses zog Apothekerkammer-Präsidentin Dr. Ulrike Mursch-Edlmayr ein durchwegs positives Fazit: „Wir mögen als Standesvertretung 75 Jahre alt sein, aber wirklich alt sind wir wahrlich nicht. Wir sind jung, hungrig, rastlos, tatendurstig. Unser Kongress hat all das gezeigt. Wir haben wissenschaftliche Fortbildung auf höchstem Niveau erlebt. Hochkarätige Gäste aus Politik und Gesundheitswesen haben für drei Tage spannende Vorträge und Diskussionen gesorgt. Dazu kam die so wichtige Möglichkeit zum gegenseitigen fachlichen – und natürlich auch privaten – Austausch untereinander, der uns während der Pandemie so gefehlt hat.“