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Tollwut

Erreger

Tollwut-Virus

Infektionsquelle und Übertragung

Biss bzw. Verletzung oder Hautkontakt durch infizierte Tieren wie z.B. Hunde, Füchse, Fledermäuse

Inkubationszeit

sehr unterschiedlich, zwischen 15 und 90 Tagen (maximal 12 Monate)

Krankheitsbild

sehr untypische Beschwerden wie Fieber, Übelkeit, Erbrechen, Abgeschlagenheit, Unwohlsein, Schmerzen an der Bissstelle, Angstzuständen, Schlaflosigkeit, Depressionen oder Erregungszustände, in der Folge neurologische Beschwerden: übersteigerte Atemtätigkeit, „Hecheln“, Sprachunfähigkeit, Lähmungen, Wasser- und Lichtscheu, Stimmritzenkrampf („zugeschnürte Kehle“), Verwirrtheitszustände, Halluzinationen, Unruhe, Bewegungsdrang, danach Koma und Tod durch Herz- und Lungenversagen

Epidemiologie und Bedeutung

Die Tollwut ist seit 2008 in Österreich definitiv ausgerottet und die WHO hat Österreich als tollwutfrei zertifiziert. Nicht völlig auszuschließen ist aber eine Übertragung durch Fledermäuse sowie eine Infektion in zahlreichen anderen Ländern. Die Impfung gegen Tollwut ist daher primär eine Reiseimpfung und eine Indikationsimpfung für bestimmte Berufsgruppen.
Tollwutrisikoeinschätzung für einzelne Länder: www.who-rabies-bulletin.org

Die Tollwut, die bei Angehen der Infektion tödlich endet, ist in Westeuropa eine Rarität geworden; der letzte Fall einer in Österreich erworbenen Tollwutinfektion wurde 1979 diagnostiziert, eine importierte Erkrankung aus Marokko wurde 2004 beschrieben. Durch die Fuchsköderimpfung in den 90er-Jahren konnte die terrestrische Tollwut in Österreich ausgerottet werden. Eine Infektion nach Hundebiss ist daher im Regelfall nicht mehr möglich.
Im internationalen Reiseverkehr stellt die Tollwut ein ernstzunehmendes und weit verbreitetes Problem dar. Im Zeitraum 1990–2012 wurden 60 Todesfälle durch Tollwutinfektionen im internationalen Reiseverkehr gesammelt.

Impfung

Da die Tollwut in Österreich ausgerottet ist, ist die postexpositionelle Impfung nur mehr in Ausnahmefällen indiziert.

Präexpositionell:

  • Konventionell je eine volle Impfdosis an den Tagen 0, 7, 21–28 (entspricht 3. Dosis 14–21 Tage nach der 2. Dosis) oder
  • Schnellschema an den Tagen 0, 3, 7 (nur bei Erwachsenen vom 18.-65. Lebensjahr und nur wenn das konventionelle Schema aus Zeitgründen nicht möglich ist; entspricht 3. Dosis 4 Tage nach der 2. Dosis im Schnellschema)

Nach Impfung im konventionellen Schema ist eine routinemäßige Auffrischung nicht vorgesehen.

Stand der Information: 01/2021

Quelle: Bundesministerium Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz: Österreichischer Impfplan 2021 (Wien, Jänner 2021)