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Hepatitis B

Die Impfung gegen Hepatitis B (HBV) ist im kostenfreien Kinderimpfprogramm enthalten und wird im Rahmen der 6-fach Impfung geimpft. Nach der Grundimmunisierung im Säuglings- bzw. Kleinkindalter ist eine Auffrischungsimpfung ab dem 7. bis 15. Lebensjahr empfohlen. Danach sind weitere Auffrischungsimpfungen oder Titerkontrollen nur bei Risikopersonen empfohlen. Bei fehlender Grundimmunisierung soll die Hepatitis B-Immunisierung spätestens mit Pflichtschulaustritt nachgeholt werden, da das Infektionsrisiko ab diesem Alter steigt.
Hepatitis B-Impfungen für Schulkinder stehen im kostenfreien Kinderimpfprogramm zur Verfügung.

Die HBV-Impfung kann in jedem Lebensalter nachgeholt werden und ist bis zum vollendeten 65. Lebensjahr allgemein empfohlen.

Erreger

Hepatitis B-Virus

Infektionsquelle und Übertragung

Das hochinfektiöse Hepatitis B-Virus (HBV) gehört weltweit zu den häufigsten viralen Infektionserregern des Menschen. Es wird über Sexualkontakt, Blutkontakt mit Schleimhaut oder nicht-intakter Haut, durch Nadel- und Schnittverletzungen sowie vertikal übertragen. In Ländern mit hoher HBV-Inzidenz ist diese Übertragung von der infizierten Mutter auf das Neugeborene während des Geburtsvorgangs der Hauptübertragungsweg. Während bei den Neugeborenen die HBV-Infektion in 90 % einen chronischen Verlauf nimmt, ist das bei Erwachsenen nur in weniger als 5 % der Fall.

Inkubationszeit

Die Inkubationszeit beträgt etwa 75 (30–180) Tage.

Krankheitsbild

Die Infektion kann (abhängig u.a. vom Alter und der Infektionsdosis) subklinisch verlaufen, zu akuter Hepatitis oder fortschreitender chronischer Leberentzündung bis zur Leberzirrhose führen, wobei letztere mit einer deutlich eingeschränkten Lebenserwartung und einem erhöhten Risiko für Leberzellkarzinome einhergeht.

Epidemiologie und Bedeutung

20–30 % der Erwachsenen mit chronischer HBV-Infektion entwickeln Leberzirrhose oder hepatozelluläres Karzinom, 25 % der chronischen Virusträgerinnen und Virusträger sterben als Erwachsene an primärem Leberkrebs oder an Zirrhose. HBV verursacht weltweit 60–80 % der primären Leberkarzinome. Hepatitis B stellt somit ein großes globales Gesundheitsproblem dar. Laut Schätzungen der WHO leben weltweit 257 Millionen Menschen mit HBV-Infektion (HBs-Antigen positiv). Allein 2015 verursachte HBV 887.000 Todesfälle, hauptsächlich verursacht durch Komplikationen wie Leberzirrhose oder hepatozelluläres Karzinom. Für Österreich wurden 2017 laut ECDC 12.225 Fälle von Hepatitis B gemeldet, das entspricht einer Inzidenz von 14 pro 100.000 Personen.

Da der Mensch der einzige epidemiologisch relevante Wirt ist und hocheffiziente, exzellent verträgliche Impfstoffe zur Verfügung stehen, hat sich die WHO die weltweite Ausrottung von HBV zum Ziel gesetzt. Daher empfiehlt sie die Immunisierung aller Personen gegen Hepatitis B.

Impfung

Grundimmunisierung im Rahmen der 6-fach Impfung:

  • im 1. Lebensjahr nach dem Schema 2+1: 2. Teilimpfung nach 2 Monaten, 3. Teilimpfung 6 Monate nach der 2. Teilimpfung
  • ab dem vollendeten 1. Lebensjahr: 2. Teilimpfung nach 1–2 Monaten, 3. Teilimpfung 6–12 Monate nach der 2. Teilimpfung

Grundimmunisierung mit Monokomponentenimpfstoffen:

  • 2+1 Schema: 2. Teilimpfung nach 1–2 Monaten, 3. Teilimpfung 5–11 Monate nach der 2. Teilimpfung bzw. gemäß Fachinformation.
  • Schnellimmunisierung (Schema 0/7/21) ab vollendetem 18. Lebensjahr und off-label mit Monokomponentenimpfstoffen: 2. Teilimpfung nach 7 Tagen, 3. Teilimpfung 14 Tage nach der 2. Impfung (entspricht 21 Tage nach der 1. Impfung), 4. Teilimpfung 11 Monate nach der 3. Impfung.

Die Hepatitis B-Impfung kann ab dem vollendeten 1. Lebensjahr auch als Kombinationsimpfung mit Hepatitis A gegeben werden.

Auffrischungsimpfung: Nach der Säuglingsimpfung ab dem vollendeten 7. Lebensjahr im Schulalter auffrischen, routinemäßige Auffrischung sonst nicht erforderlich.

 

Stand der Information: 01/2021

Quelle: Bundesministerium Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz: Österreichischer Impfplan 2021 (Wien, Jänner 2021)