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Hepatitis A

Die Impfung ist nicht im kostenfreien Impfprogramm enthalten. Wegen eines potentiell erhöhten Risikos der Einschleppung von Hepatitis A aus Urlaubsländern mit höherer Hepatitis A Inzidenz sollen Kinder vor Eintritt in Gemeinschaftseinrichtungen ab dem vollendeten 1. Lebensjahr (bis zum vollendeten 10. Lebensjahr bzw. Volksschulaustritt) gegen Hepatitis A geschützt sein. Die Kinderimpfung bewirkt zusätzlich zu dem Jahrzehnt anhaltenden Individualschutz des Kindes auch die Ausschaltung der wichtigsten Infektionsquelle für Erwachsene.
Die Impfung wird allen Erwachsenen empfohlen, die sich schützen wollen.

Erreger

Hepatitis A-Virus

Infektionsquelle

Durch die gute Hygienelage zirkuliert das Hepatitis A-Virus in Österreich nur in Ausbruchssituationen, vor allem bei einer Einschleppung nach Auslandsaufenthalten. Allerdings ist es in den letzten Jahren auch zu einer Zunahme von Hepatitis A-Fällen durch den Konsum von kontaminierten Speisen/Lebensmitteln gekommen.

Übertragung und Inkubationszeit

Die Inkubationszeit der fäkal-oral übertragenen Erkrankung beträgt 3–6 Wochen.

Krankheitsbild

Nach uncharakteristischen Allgemeinbeschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Fieber und Müdigkeit kommt es zum Auftreten der Gelbsucht. Bei der Hepatitis A gibt es keinen chronischen Verlauf, die Erkrankung heilt in der Regel völlig aus. Der Verlauf ist bei Kindern meist asymptomatisch oder mild, bei Erwachsenen allerdings nimmt der Erkrankungsverlauf an Schwere zu, ab dem 40. Lebensjahr bzw. bei Personen mit Vorerkrankungen der Leber muss mit Todesfällen gerechnet werden.

Epidemiologie und Bedeutung

Zwischen 2008 und 2016 wurden in Österreich durchschnittlich jährlich rund 20–70 Fälle von Hepatitis A gemeldet, darunter in den genannten 9 Jahren insgesamt 5 Todesfälle. Seit Juni 2016 kam es in mehreren Ländern der Europäischen Union zu vermehrter Hepatitis A-Aktivität im Vergleich zu den Vorjahren. Die Fälle traten gehäuft bei Männern, die Sex mit Männern haben (MSM), auf. Besonders hohe Fallzahlen traten in Italien und Spanien auf. Auch in Österreich ist im Jahr 2017 auf Grund dieses Ausbruchs die Zahl der gemeldeten Hepatitis AInfektionen mit 242 Fällen deutlich angestiegen, 2018 wurden hingegen wieder nur 55 Fälle registriert.

Impfung

Grundimmunisierung für Kinder ab dem vollendeten 1. Lebensjahr und Erwachsene: 2 Teilimpfungen. 2. Teilimpfung mindestens 6 Monate nach der 1. Teilimpfung.
Ab dem vollendeten 1. Lebensjahr kann auch in Kombination mit Hepatitis B geimpft werden, 3 Teilimpfungen: 2. Teilimpfung 1 Monat nach der 1. Teilimpfung , 3. Teilimpfung 6–12 Monate nach der 2. Teilimpfung.

Weitere Auffrischungsimpfungen sind vermutlich nicht mehr nötig. In über 90 % der Geimpften sind auch 3 bis 4 Jahrzehnte nach der Grundimmunisierung noch immer spezifische Antikörper nachweisbar. Im Falle von Liefereinschränkungen von Impfstoffen mit Hepatitis A-Komponente wird eine aktive Immunisierung gegen Hepatitis A empfohlen.

Die einzelnen zugelassenen Impfstoffe gegen Hepatitis A sind austauschbar.

Reiseverkehr: Hier kann, sofern eine entsprechende Indikation gegeben ist, die Fixkombination Hepatitis A/Typhus für die Erstimpfung verwendet werden, für eine Boosterung ist dann nach 6–12 Monaten eine einmalige Impfung mit einem Hepatitis A-Kinderimpfstoff ausreichend.

 

Stand der Information: 01/2021

Quelle: Bundesministerium Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz: Österreichischer Impfplan 2021 (Wien, Jänner 2021)