Rund eine halbe Million Menschen in Österreich sind Asthmatiker:innen. Bei Kindern und Jugendlichen ist Asthma sogar die häufigste chronische Erkrankung. Anlässlich des Welt-Asthma-Tages haben wir einige Tipps zusammengefasst, wie man mit dieser Atemwegserkrankung ein aktives und möglichst wenig eingeschränktes Leben führen kann.
Die regelmäßige und richtige Einnahme der ärztlich verschriebenen Medikamente ist das Fundament einer erfolgreichen Asthmatherapie. Besonders wichtig sind Dauermedikamente wie inhalative Kortikosteroide, die die chronische Entzündung der Atemwege unterdrücken. Auch wenn man sich gut fühlt, darf man die Einnahme nicht eigenmächtig reduzieren oder absetzen. Nur so lassen sich langfristige Schäden an der Lunge vermeiden. Zur richtigen Anwendung der Medikamente und möglicher Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln wird man in der Apotheke vor Ort kompetent beraten.
Asthma kann durch viele verschiedene Faktoren verschlechtert werden – etwa Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare, kalte oder feuchte Luft sowie schlecht dosierte körperliche Belastung. Wichtig ist es, die eigenen Auslöser zu identifizieren, um ihnen gezielt aus dem Weg gehen zu können. Dabei kann ein Symptomtagebuch helfen, in dem man Beschwerden, Umwelteinflüsse und Aktivitäten dokumentiert. Eine Allergiediagnostik kann zusätzliche Klarheit bringen.
Ein möglichst allergenfreies und sauberes Zuhause trägt viel zur Asthmakontrolle bei. Regelmäßiges Lüften, das Entfernen von Teppichen und das Verwenden milbendichter Bettbezüge sind sinnvolle Maßnahmen – besonders bei allergiebedingtem Asthma. Auch das Vermeiden von stark duftenden Reinigungsmitteln oder Raumdüften kann hilfreich sein. Luftreiniger mit HEPA-Filter können zusätzlich die Luftqualität verbessern.
Körperliche Aktivität ist trotz Asthma nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich empfehlenswert. Sport stärkt die Atemmuskulatur, verbessert die Lungenfunktion und steigert das allgemeine Wohlbefinden. Gut geeignet sind Ausdauersportarten wie Schwimmen, Radfahren oder Wandern. Wichtig ist, sich langsam aufzuwärmen und ggf. vorher das Bedarfsmedikament zu nutzen, um belastungsinduziertem Asthma vorzubeugen.
In speziellen Asthma-Schulungen erhalten Betroffene und ggf. auch Angehörige fundiertes Wissen über die Erkrankung und den Umgang damit. Inhalte sind unter anderem der richtige Einsatz von Medikamenten, das Erkennen von Frühwarnzeichen sowie Maßnahmen im Notfall. Auch praktische Übungen mit Inhalationshilfen oder Atemtechniken werden oft angeboten. Schulungen fördern das Selbstvertrauen und helfen, im Ernstfall ruhig und besonnen zu reagieren, und werden häufig von Apotheken angeboten.
Spezielle Atemtechniken wie die Lippenbremse oder Bauchatmung können dabei helfen, die Atmung zu beruhigen und die Sauerstoffaufnahme zu verbessern. Besonders in Situationen mit akuter Atemnot helfen diese Techniken, Panik zu vermeiden und die Atmung zu kontrollieren. Solche Methoden kann man z. B. in einer Asthmaschulung oder bei der Atemtherapie gezielt erlernen. Sie geben ein zusätzliches Gefühl von Sicherheit.
Ein schriftlicher Asthma-Notfallplan kann im Ernstfall lebensrettend sein. Darin stehen genaue Anweisungen, welche Medikamente wann zu nehmen sind und wie bei zunehmender Atemnot zu reagieren ist. Auch Angehörige sollten über diesen Plan Bescheid wissen. Besonders wichtig ist, ihn stets griffbereit zu haben – etwa in der Tasche oder im Portemonnaie.
Ein schnell wirksames Notfallmedikament (z. B. ein kurzwirksamer Beta-2-Sympathomimetikum-Inhalator) gehört zur Grundausstattung jedes Asthmatikers, jeder Asthmatikerin. Es kann bei plötzlich auftretender Atemnot rasch Linderung verschaffen. Damit es im Ernstfall hilft, muss es regelmäßig überprüft und sachgerecht aufbewahrt werden – nicht zu heiß, nicht zu kalt. Wer viel unterwegs ist, sollte es möglichst immer bei sich tragen.