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Schutz vor HIV: PrEP-Medikamente ab April bezuschusst

Die HIV-Prä-Expositionsprophylaxe (HIV-PrEP bzw. PrEP) wird ab 1. April 2024 mit bis zu 60 Euro pro Monat bezuschusst. Damit soll der medikamentöse Schutz vor einer Ansteckung mit dem Humanen Immundefizienz-Virus (HIV) noch niederschwelliger werden. Anlässlich dieser Neuerung besuchte Bundesgesundheitsminister Johannes Rauch eine Wiener Apotheke, die HIV-Patient:innen und ihren Partner:innen bereits seit vielen Jahren engagiert zur Seite steht.

In der Apotheke informierte sich Minister Rauch über die Erfahrungen der Apotheker:innen bei der Abgabe der PrEP und der Beratung von HIV-Patient:innen sowie über die Medikamente, die von HIV-negativen Personen im Rahmen der PrEP eingesetzt werden können, um sich vor einer Infektion zu schützen.

Durch die großen pharmazeutischen Fortschritte hat HIV zwar in wohlhabenden Ländern etwas an Schrecken verloren und infizierte Personen können bei optimaler medikamentöser Behandlung inzwischen eine normale Lebensspanne erreichen. Doch der beste Weg, um dem gefährlichen Virus zu begegnen, ist und bleibt natürlich das Vermeiden einer Ansteckung. Hier spielt die HIV-PrEP eine wichtige Rolle: Sie ist eine vorbeugende Maßnahme für HIV-negative Personen vor einem möglichen HIV-Kontakt. Das antivirale Medikament reduziert die Wahrscheinlichkeit einer HIV-Infektion bei richtiger Anwendung um mindestens 75 Prozent.

Die vom HI-Virus ausgelöste Immunschwächekrankheit AIDS kann zwar inzwischen medikamentös behandelt, jedoch noch nicht geheilt werden. Umso wichtiger ist es, Infektionen zu vermeiden.

Empfohlen wird die PrEP für Personen mit erhöhtem HIV-Infektionsrisiko, also beispielsweise Partner:innen von HIV-positiven Menschen, Personen mit häufig wechselnden Sexpartner:innen oder Männer, die Sex mit Männern haben. Für wen die Einnahme der PrEP sinnvoll ist, entscheidet der bzw. die behandelnde Arzt/Ärztin. Die PrEP-Medikamente sind rezeptpflichtig und in der Apotheke erhältlich.

Um eine HIV-Infektion beim Sex zu verhindern, ist es wichtig, das Einnahmeschema der PrEP genau einzuhalten.

Es gibt zwei verschiedene Arten die PrEP einzunehmen: anlassbezogen oder dauerhaft. Bei der anlassbezogenen Einnahme werden die Tabletten in den Tagen bzw. Stunden vor und nach dem Sex eingenommen. Hier ist es wichtig, das Einnahmeschema des Medikamentes genau einzuhalten. Die andere Variante ist die dauerhafte Einnahme der PrEP-Medikamente. Wie bei der hormonellen Verhütungspille muss dabei konsequent täglich eine Tablette geschluckt werden, damit man geschützt ist. In beiden Fällen verhindern die sogenannten antiretroviralen Medikamente die Vermehrung des HI-Virus im Körper — die Person bleibt deshalb HIV-negativ.

Um den Zugang zur HIV-PrEP noch niederschwelliger zu gestalten und Infektionen zu verhindern, können die Kosten für die PrEP-Medikamente, die in Apotheken bezogen werden, bei der Sozialversicherung eingereicht werden. Betroffene erhalten dann pro Packung bis zu 60 Euro rückerstattet. Eine Packung enthält die nötigen Präparate für einen Monat.

Apotheker:innen beraten zur richtigen Einnahme der PrEP-Medikamente sowie zu Neben- und Wechselwirkungen.

In der Apotheke können sich die Bezieher:innen der PrEP auch zur korrekten Einnahme der Medikamente sowie zu möglichen Neben- und Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln beraten lassen. Die Beratung erfolgt selbstverständlich vertraulich und diskret.

Wichtig: Die PrEP schützt nur vor einer Ansteckung mit dem HI-Virus, jedoch nicht vor anderen sexuell übertragbaren Krankheiten wie beispielsweise Chlamydien, Syphilis oder Gonorrhoe (“Tripper”). Darum ist die PrEP keinesfalls ein Ersatz für das Kondom.

Die PrEP wird - wie auch bei allen anderen rezeptpflichtigen Arzneimitteln - nur gegen Rezept ausgegeben. Die Besonderheit hier ist, dass nur Rezepte von HIV-kompetenten Ärztinnen und Ärzten sowie anerkannten HIV-Behandlungszentren akzeptiert werden. Diese sind auf der Website www.hivprep.at der Österreichischen Aidsgesellschaft aufgelistet.