Vitamin D erfüllt in unserem Körper viele lebenswichtige Funktionen. Dennoch haben die meisten Menschen in Österreich einen deutlich zu niedrigen Vitamin-D-Spiegel – und das häufig, ohne es zu wissen. Hier setzen moderne Point-of-Care-Messungen in Apotheken an: Binnen weniger Minuten kann damit der persönliche Vitamin-D-Spiegel zuverlässig bestimmt werden. Dieser bildet wiederum die Grundlage für die Einschätzung des individuellen Supplementierungsbedarfs.
Gebildet wird Vitamin D in unserer Haut durch die Einwirkung von Sonnenlicht – daher rührt auch die umgangssprachliche Bezeichnung „Sonnenvitamin“. „Leider reicht die Sonneneinstrahlung in Mitteleuropa von etwa Oktober bis April nicht aus, damit der Körper selbst genügend Vitamin D bilden kann. Aufgrund seiner geographischen Lage ist Österreich daher ein totales Vitamin-D-Mangelgebiet“, betont Apothekerin Christina Sadlo, die in ihrer Apotheke in Salzburg-Gnigl zahlreiche Vitamin-D-Messungen durchführt. „Ähnlich wie Iod ist Vitamin D ein Thema, das die ganze Bevölkerung betrifft. Wir testen sehr viel, aber ich kann mich nur an eine Person erinnern, die im optimalen Bereich lag. Alle anderen hatten weniger Vitamin-D im Blut als von den Fachgesellschaften empfohlen wird.“
Wofür braucht unser Körper Vitamin D?
Unser Körper benötigt Vitamin D vor allem für die Aufnahme und Verwertung von Kalzium und Phosphat, die essenziell für den Aufbau und Erhalt starker Knochen und Zähne sind. Es fördert die Mineralisierung des Knochens und schützt so vor Krankheiten wie Osteoporose und Rachitis. Darüber hinaus spielt Vitamin D eine wichtige Rolle im Immunsystem, indem es Abwehrzellen aktiviert und Entzündungsreaktionen reguliert. Auch für die Muskelkraft und das Herz-Kreislauf-System wird es als unterstützend angesehen. Neuere Studien deuten darauf hin, dass ein ausreichender Vitamin-D-Spiegel auch das Risiko für bestimmte chronische Erkrankungen senken könnte, etwa Diabetes oder Autoimmunerkrankungen. Der Körper kann Vitamin D selbst durch Sonnenlicht auf der Haut bilden, bei unzureichender Sonnenexposition kann jedoch ein Mangel entstehen. In solchen Fällen sollte Vitamin D über Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden, denn ein ausgeglichener Vitamin-D-Haushalt ist für viele lebenswichtige Funktionen wichtig.
Die Messung in der Apotheke ist für die Kund:innen unkompliziert und nimmt nur wenig Zeit in Anspruch. Ein Tropfen Kapillarblut aus der Fingerkuppe reicht als Probe aus und die modernen Testgeräte ermitteln dann binnen weniger Minuten die aktuelle Vitamin-D-Konzentration im Blutserum (in Nanogramm pro Milliliter Serum). „Wir registrieren ein steigendes Interesse quer durch alle Altersgruppen an diesen Testungen. Ein großer Vorteil der Apotheke ist die Niederschwelligkeit. Die Leute können ohne Termin vorbeikommen und haben bereits nach einer Viertelstunde ihr Ergebnis in der Hand“, berichtet Apothekerin Sadlo. Eine leicht verständliche Tabelle mit Stufen in den Ampelfarben hilft den Testpersonen ihren persönlichen Vitamin-D-Wert einzuordnen.
„Durch das Testergebnis wird sofort klar, ob eine Unterversorgung vorliegt und falls ja, wie groß diese ist. Dann kann man durch die gezielte Einnahme von Vitamin-D-Präparaten wirksam gegensteuern“, erklärt Apothekerin Sadlo. Zur Wahl stehen dabei Vitamin-D-Kapseln oder -Tropfen. Die Apotheker:innen geben je nach Testergebnis individuelle Empfehlungen zur Einnahme ab und beraten zur richtigen Anwendung z.B. sollten Vitamin-D-Tropfen für eine bessere Aufnahme und Verwertung gemeinsam mit Mahlzeiten eingenommen werden. Wie gut die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten anschlägt, lässt sich dann durch eine erneute Messung nach einigen Monaten bestimmen. „Bei den Kontrollmessungen sehen wir, dass der Vitamin-D-Spiegel im Blut gestiegen ist“, berichtet Apothekerin Sadlo. „Und die Kunden erzählen uns auch, dass sie sich besser fühlen.“