Ganz Österreich wird als Risikogebiet für Zecken eingestuft und gehört zu den am stärksten von der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) betroffenen Ländern in Europa. Gegen die gefährliche Viruserkrankung gibt es eine wirksame Schutzimpfung, doch vor Auffrischungsimpfungen sollte man seinen aktuellen Impfschutzstatus kennen. Aufschluss darüber gibt binnen weniger Minuten ein FSME-Antikörper-Test in der Apotheke vor Ort.
„Es wird empfohlen, die im Blut vorhandene Antikörper-Konzentration jedes Jahr einmal messen zu lassen. Dann weiß man genau, wann es Zeit für die nächste FSME-Auffrischungsimpfung wird“, erklärt Mag. Lea Weiß, die in einer Apotheke im niederösterreichischen Baden viele FSME-Antikörper-Testungen durchführt. In der Kleinstadt, die direkt am Wienerwald und in einer beliebten Wandergegend liegt, wollen viele Leute wissen, wie gut sie vor der Erkrankung, die durch infizierte Zecken übertragen wird, geschützt sind. „Es gibt Interesse am persönlichen Schutzstatus über alle Altersgruppen hinweg – von jungen Eltern, die mit ihren kleinen Kindern zum Testen kommen, bis zu hochbetagten Senioren. Niemand möchte wegen eines vermeintlich harmlosen Zeckenbisses schwer an FSME erkranken“, erzählt Mag. Weiß.
Was ist FSME?
FSME, die Frühsommer-Meningoenzephalitis, ist eine Viruserkrankung, die durch den Stich infizierter Zecken übertragen wird. Sie tritt vor allem in bestimmten Risikogebieten Europas und Asiens auf und kann ernsthafte Entzündungen des Gehirns (Enzephalitis), der Hirnhäute (Meningitis) oder des Rückenmarks (Myelitis) verursachen. Die Erkrankung verläuft typischerweise in zwei Phasen. Zunächst zeigen sich grippeähnliche Symptome wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Nach einem symptomfreien Intervall kann es in etwa zehn Prozent der Fälle zur zweiten Phase kommen, in der das zentrale Nervensystem betroffen ist. Dabei treten starke Kopfschmerzen, hohes Fieber, Nackensteifigkeit, Bewusstseinsstörungen oder sogar Lähmungen auf. Viele Patient:innen erholen sich vollständig, allerdings können in schweren Fällen, insbesondere bei älteren Menschen, bleibende neurologische Schäden entstehen, und mitunter endet die Krankheit auch tödlich. Da es keine spezifische Therapie gegen das FSME-Virus gibt, ist die Vorbeugung besonders wichtig. Die wirksamste Maßnahme ist die Impfung, vor allem für Menschen in Risikogebieten.
Für die Testperson ist die Antikörper-Bestimmung in der Apotheke mit sehr wenig Aufwand verbunden. Die Probenentnahme dauert nur wenige Augenblicke: Ein/e Apotheker:in desinfiziert einen Finger der Testperson und entnimmt aus der Kuppe behutsam einen Tropfen Kapillarblut. Dieser reicht aus, um anschließend mit einem modernen Point-of-Care-Gerät, den FSME-Antikörper-Titer im Blut direkt vor Ort in der Apotheke sehr präzise bestimmen zu können.
„Nach der Probenentnahme können sich die Kunden schon wieder anderen Angelegenheiten widmen. Wir führen die Analyse in der Apotheke durch und übermitteln ihnen das Testergebnis kurze Zeit später per E-Mail oder telefonisch“, erklärt Mag. Weiß. „Dem Testzertifikat ist ganz einfach zu entnehmen, wie hoch die Antikörper-Konzentration im Blut ist, ob aktuell eine Immunität gegen FSME vorhanden ist und für wann die nächste Auffrischungsimpfung empfohlen wird.“ Optional können die Kund:innen natürlich auch die Auswertung vor Ort (ca. 20 Minuten) abwarten und dann das Testzertifikat als Ausdruck gleich mitnehmen.
Mag. Eva Woertz, die Apotheken-Inhaberin, ist von der neuen Testmöglichkeit überzeugt: „Wir erreichen mit diesem niederschwelligen Angebot viele Menschen, die sich sonst nicht testen und womöglich in weiterer Folge auch nicht rechtzeitig gegen FSME impfen lassen würden. Das ist wirksame und kostengünstige Prävention in der Apotheke.“