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Innovative Gesundheitsangebote in Apotheken:

Messung des CRP-Werts

Antibiotika zählen zu den größten Errungenschaften der Pharmazie und haben das Leben von Milliarden Menschen verbessert. Doch sie werden leider zu häufig und oftmals falsch eingesetzt, wodurch ihre Wirksamkeit durch Resistenzbildungen zunehmend gefährdet wird. Wertvolle Hinweise, wann ein Antibiotika-Einsatz wirklich Sinn macht, liefert der CRP-Wert. Dieser Parameter kann in vielen Apotheken binnen weniger Minuten mit einem Point-of-Care-Test bestimmt werden.

„Etwa 90 Prozent aller banalen Infekte, besonders jene der Atemwege, sind viral bedingt. Trotzdem wird immer noch rund jede zweite Atemwegserkrankung mit Antibiotika behandelt“, berichtet Mag. Knut Palten, selbstständiger Apotheker im steirischen Weiz. „Mit Antibiotika sollte man aber sehr sorgsam umgehen - zum einen, um ihre Schutzwirkung dauerhaft zu erhalten und zum anderen, weil sie potente Medikamente sind und darum auch unerwünschte Nebenwirkungen haben können, beispielsweise auf die Darmflora. Wird Antibiotika fälschlicherweise bei einem viralen Infekt eingesetzt, kann es die Beschwerden gar nicht lindern. Die Gabe trägt jedoch zur Resistenzbildung bei und der Patient spürt nur Nebenwirkungen.“

Was sagt der CRP-Wert aus?

Der CRP-Wert (C-reaktives Protein) ist ein Blut-Laborparameter, der Hinweise auf Entzündungen im Körper gibt. Bei CRP handelt es sich um einen Eiweißstoff, der in der Leber gebildet wird. Ein normaler CRP-Wert liegt meist unter 5 mg/l. Werte über diesem Bereich deuten auf eine Entzündungsreaktion hin. Bei akuten Entzündungen, Infektionen oder Gewebeschäden, die von Bakterien – jedoch nicht von Viren - ausgelöst werden, steigt der Wert stark an und fällt bei Abklingen der Beschwerden auch schnell wieder ab. Der CRP-Wert wird daher oft verwendet, um festzustellen, ob es sich um eine bakterielle oder virale Infektion handelt, zur Einschätzung der Schwere einer Erkrankung oder zur Verlaufskontrolle. 

Um solche Fehlbehandlungen zu vermeiden, kann der CRP-Wert genutzt werden. Ein Tropfen Kapillarblut aus einem Finger und drei Minuten Analyse durch ein modernes Point-of-Care-Testgerät – schon ist der Parameter in der Apotheke zuverlässig bestimmt.  „Der CRP-Wert ist ein guter Indikator dafür, ob eine Infektion durch Bakterien verursacht wurde oder nicht. Das macht es für alle Beteiligten viel einfacher, die Erkrankung zielgerichtet zu behandeln. Auch zur Verlaufskontrolle eignet sich der CRP-Wert super, da man durch ihn relativ genau erkennen kann, wie gut ein Antibiotikum bei einem Patienten wirkt“, erklärt Mag. Palten.

Der Apotheker setzt den CRP-Test übrigens auch privat gerne ein. „Wenn meine Kinder Husten oder Halsschmerzen haben, teste ich schnell, ob der CRP-Wert in ihrem Blut erhöht ist. Auch viele meiner Angestellten lassen das inzwischen in der Apotheke machen, wenn ihre Kinder krank sind. Das trägt dazu bei, dass Antibiotika nur eingesetzt wird, wenn es wirklich nötig ist und es dem Betroffenen auch hilft“, sagt Mag. Palten. Externe Personen, die sich testen lassen, erhalten gemeinsam mit dem ihrem Testergebnis ein Informationsblatt, auf dem der CRP-Wert und seine Aussagekraft laienverständlich erklärt werden, und die Apotheker:innen helfen auch bei der Einordnung. „Das Angebot wird gut angenommen und die Leute sind überrascht, wie schnell sie eine fundierte Rückmeldung erhalten“, berichtet Mag. Palten.