Österreich liegt im geographischen Herzen Europa, ist einer der 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) und hat von seinem EU-Beitritt am 1. Jänner 1995 in vielerlei Hinsicht profitiert. Auch für Apotheker:innen und die Apotheken bietet ein vereintes Europa viele Vorteile und Möglichkeiten.
Einer der großen Vorzüge der Einbindung Österreichs in das europäische Projekt ist, dass es für europäische Bürger:innen aus anderen Ländern wesentlich einfacher geworden ist, in Österreich zu arbeiten und umgekehrt. So sind inzwischen Apotheker:innen aus über 20 EU-Staaten in Österreich tätig und tragen täglich zur Versorgung der Bevölkerung bei.
Als Binnenstaat grenzt Österreich gleich an sechs weitere EU-Länder (Deutschland, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Slowenien und Italien). Gerade in diesen Grenzregionen haben auch viele Apotheker:innen und Apotheken von der wechselseitigen Anerkennung von Diplomen, der Arbeitnehmerfreizügigkeit und der Niederlassungsfreiheit profitiert. So ist es beispielsweise viel einfacher geworden, als Apotheker:in aus Südtirol in einer Tiroler Apotheke zu arbeiten und über die Grenze zu „pendeln“ als vor dem EU-Beitritt Österreichs. Auch umgekehrt, wenn ein/e österreichische/r Apotheker:in (z.B. aus familiären Gründen) in ein anderes EU-Land umziehen möchte, sind die bürokratischen Hürden, um im neuen Land sofort in einer Apotheke beginnen zu können, deutlich niedriger.
Die EU-Mitgliedschaft wirkt aber auch in weniger offensichtlichen Bereichen bis in die Apotheke – auch wenn die Organisation des Gesundheitssystems eine nationale Angelegenheit der Mitgliedstaaten bleibt. Denn viele Regeln für Arzneimittel, Medizinprodukte oder Kosmetika werden in Brüssel beschlossen. Diese einheitlichen Mindeststandards sorgen für mehr Sicherheit, Leistbarkeit und europaweite Verfügbarkeit.
Um sicherzustellen, dass die Anliegen der österreichischen Apotheker:innen auch auf europäischer Ebene Gehör finden und um sich dafür einzusetzen, dass EU-Vorgaben praxistauglich und ausgewogen bleiben, ist die Österreichische Apothekerkammer auch in Brüssel aktiv. Für diese Agenden gibt es seit kurzem innerhalb der Apothekerkammer auch eine eigene Stabsstelle EU und Internationales.