
Maßgeschneiderte Arzneimittel aus der Apotheke
Magistrale Rezepturen gehen auf individuelle Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten ein
Apothekerinnen und Apotheker können Arzneimittel nach individuellen Bedürfnissen, also quasi nach Maß, anfertigen. Salben, Tropfen, Sirupe, Tinkturen, Zäpfchen, Kapseln oder Augentropfen werden in der Apotheke in einem eigenen Labor selber hergestellt. Denn trotz einer Vielzahl industriell erzeugter Medikamente ist für manche Patienten oft eine ganz individuelle Dosierung oder Arzneiform nötig. Diese Einzelanfertigungen heißen „magistrale Zubereitung“. Sie erfordern neben einem abgeschlossenen Pharmaziestudium auch ein hohes Maß an manueller Qualitätsarbeit.
Die Herstellung von Arzneien erfolgt nach ärztlicher Verschreibung, nach den Vorschriften des Arzneibuchs oder nach eigenen Rezepturen. Sie ermöglicht es, bestimmte Konservierungsmittel wegzulassen, diverse Wirkstoffe miteinander zu kombinieren oder auch individuelle Dosierungen anzufertigen. Vor allem Säuglinge, Kinder und Jugendliche benötigen häufig speziell dosierte Arzneimittel, die als industriell zugelassene Medikamente oft nicht verfügbar sind. In diesem Fall stellen Apothekerinnen und Apotheker diese Arzneimittel auf Basis ärztlicher Verordnung im apothekeneigenen Labor her.
Am häufigsten werden magistrale Zubereitungen bei Hautkrankheiten eingesetzt. Auch Augentropfen, Zäpfchen für Kinder oder Hustensäfte werden oft in der Apotheke angefertigt.