Magistrale Alternativen bei aktuellen Lieferengpässen
Seit Monaten bereitet die Knappheit bei wichtigen Medikamenten vielen Menschen Ängste und Sorgen. Besonders Kinder sind derzeit häufig von nicht verfügbaren Fertigarzneimitteln betroffen. Die österreichischen Apotheken tragen für diese globalen Lieferschwierigkeiten keine Schuld - sie erhalten aktuell schlichtweg zu wenig Nachlieferungen, um den ganzen Bedarf bei bestimmten Medikamenten abdecken zu können. Die Apotheker:innen bleiben jedoch nicht untätig, sondern stellen in den apothekeneigenen Labors fehlende Medikamente von Hand her (z.B. Antibiotikasäfte für Kinder) - falls dies bei einem Arzneimittel möglich ist und die entsprechenden Rohstoffe vorhanden sind. Diese aufwendige apothekerliche Leistung (magistrale Herstellung) kann zwar die Knappheit durch fehlende Fertigarzneimittel quantitativ nicht ausgleichen, aber sie kann die Lieferengpässe abfedern und besonders dringende Fälle lindern.
Die magistrale Herstellung dieser Alternativen ist bei Vorliegen einer ärztlichen Verordnung bzw. nach Rücksprache mit dem verschreibenden Arzt/der verschreibenden Ärztin möglich. Eine magistrale Herstellung hat stets nach den Vorschriften des Arzneibuches bzw. nach dem Stand der Wissenschaft zu erfolgen. Voraussetzung für eine magistrale Herstellung ist, dass ein Rohstoff in Arzneibuchqualität vorhanden und eine Herstellung in der Apotheke auf Grund der Ausstattung in ausreichender Qualität möglich ist.