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Erfolgreiche Premiere für den APOtalk

Der APOtalk – das neue Gesprächsformat der Österreichischen Apothekerkammer – hat eine erfolgreiche Premiere hingelegt. Im stilvollen Ambiente der Apothekerbibliothek diskutierten Gesundheitsminister Johannes Rauch, Apothekerkammer-Präsidentin Dr. Ulrike Mursch-Edlmayr und Philosoph Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin zum aktuellen Thema „Freiheit und Verantwortung: Wie kommen wir sicher durch den Corona-Herbst?“. Ausgewählte Gäste aus Gesundheitspolitik, Pharmazie und Medienbranche verfolgten die spannende Diskussion vor Ort in den begrenzten Räumlichkeiten der altehrwürdigen Bibliothek. Zahlreiche Interessierte waren via Livestream dabei. 

APOtalk-Premiere in der Apothekerbibliothek

In der rund einstündigen Diskussion wurden viele wichtige Punkte für den Herbst angesprochen. Weitere Verbesserungen der Datenlage zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie will Gesundheitsminister Johannes Rauch durchsetzen. „Wir hatten gerade am Beginn der Pandemie in Teilbereichen eine katastrophale Datenlage. Wir hatten Regelungen beim Datenschutz, die es uns nicht erlauben, Daten miteinander zu verschneiden. Das ist eine Katastrophe“, wetterte Rauch.

Um kommende Pandemien effizienter zu bekämpfen, brauche es Ausnahmeregelungen beim Datenschutz für gesundheitliche Notsituationen. „Wenn wir das nicht haben, werden wir beim nächsten Mal wieder an die Wand fahren. Es muss möglich sein, auf Spitalsdaten der Länder zuzugreifen. Es muss möglich sein, Gesundheitsdaten miteinander zu verschneiden. Ich kann sonst keine validen Aussagen machen“, so der Minister.

Apothekerkammer-Präsidentin Mursch-Edlmayr betonte, dass Gesundheit eine öffentliche Aufgabe sei und aus den Erfahrungen der Coronazeit nun die richtigen Lehren gezogen werden müssten. Dazu gehöre beispielsweise, die kritische Infrastruktur im medizinischen Bereich durch möglichst niederschwellige Angebote im nichtmedizinischen Bereich frühzeitig zu entlasten. Die landesweit gleichmäßig verteilten Apotheken mit ihrer Gesundheitsexpertise und täglich bis zu einer halben Million Kunden- und Patientenkontakten böten sich für diese Rolle als stabile Basis der Versorgungspyramide und die zuverlässige Übernahme weiterer wichtiger Gesundheitsdienstleistungen an.

Dass der Datenschutz nicht zulasten der Gesundheitsversorgung gehen darf, unterstrich auch Mursch-Edlmayr. „Die gute Nachricht ist, es gibt in Österreich nahezu alle Daten, die wir für eine Optimierung der Versorgung benötigen. Die schlechte Nachricht ist, dass wir das Potenzial dieser vorhandenen Daten aus Datenschutzgründen aktuell nicht ausschöpfen können.“

Rauch befürwortet Impfen in der Apotheke

Rauch spricht sich auch dafür aus, Apotheker:innen das Impfen der Bevölkerung in den Apotheken gesetzlich zu erlauben. „Ich hielte es für vernünftig“, erklärte der Gesundheitsminister beim APOtalk. Allerdings gebe es derzeit keine Mehrheit dafür, es hake „am Widerstand der Ärztekammer“.

Die COVID-19-Impfung in den Apotheken anzubieten wäre, so der Minister, durch das Vertrauen zwischen der Apothekerschaft und den Patient:innen, die in der Apotheke ein und aus gingen, „ein erster Schritt“. „Da würde ich beginnen und dann schauen wir weiter. Aber es ist ein weiter Weg“, ergänzte Rauch. Die Frage, ob sich der Minister von einer Apothekerin bzw. einem Apotheker impfen ließe, beantwortete dieser mit einem „Selbstverständlich“.

Weitere Themen in Zusammenhang mit COVID-19, die aus interdisziplinärer und grenzüberschreitender Perspektive beleuchtet wurden, waren Eigenverantwortung, Krisensicherheit, Maßnahmen zur Förderung der Gesundheitskompetenz, Schritte zur Überwindung der Polarisierung sowie Impulse, die das Gesundheitssystem durch die Corona-Pandemie erhalten hat.

Der APOtalk ist das neue Gesprächsformat der Apothekerkammer. Einmal im Quartal diskutieren drei Gäste aus Politik, Wissenschaft, Gesundheit und Gesellschaft in der ältesten und bedeutendsten pharmazeutischen Fachbibliothek des deutschen Sprachraums über aktuelle und zukunftsorientierte Themen unserer Zeit. Unaufgeregt. Sachlich. Lösungsorientiert. Das Besondere: Bei jedem APOtalk wird es eine internationale Perspektive geben. Die Gespräche werden live im Netz (www.apotalk.at) gestreamt.