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Kaliumjodid: Kein Grund zur Bevorratung oder Einnahme

Österreich bevorratet seit Jahrzehnten Kaliumjodid-Tabletten zum Schutz vor Schilddrüsenkrebs nach Reaktorkatastrophen. Kaliumjodid-Tabletten verhindern die Aufnahme von radioaktivem Jod in die Schilddrüse durch die Atmung ("Jodblockade") und vermindern so das Risiko, an Schilddrüsenkrebs zu erkranken. Wichtig ist die rechtzeitige Einnahme - kurz vor Eintreffen von radioaktiv kontaminierten Luftmassen.

Für Kinder und Jugendliche (von 0 bis 18 Jahren) sowie Schwangere und Stillende werden Kaliumjodid-Tabletten kostenlos bevorratet. Diese Personen können Kaliumjodid kostenlos in der Apotheke beziehen. Zudem gibt es Vorräte in Schulen und Kindergärten.

Personen von 18 bis 40 Jahren, die keinen Anspruch auf die kostenlosen Tabletten des Bundes haben, können Kaliumjodid-Tabletten in der Apotheke vor Ort erwerben. Hier kommt es aktuell allerdings zu Engpässen.

Für Bürger:innen besteht derzeit aber keine Notwendigkeit Kaliumjodid-Tabletten auf dem freien Markt einzukaufen. In Österreich stehen für den (hoffentlich nie eintretenden) Ernstfall ausreichend Tabletten zur unmittelbaren Verfügung.

Personen ab 40 Jahren wird von der Verwendung von Kaliumjodid-Tabletten abgeraten, da ein sehr geringes Schilddrüsenkrebsrisiko, jedoch ein erhöhtes Risiko von schweren Nebenwirkungen durch die Jodzufuhr besteht.

Auch wenn die Lage in der Ukraine in vielerlei Hinsicht sehr besorgniserregend ist, besteht kein Grund zu Panikkäufen von Kaliumjodid-Tabletten. Wir raten daher von ähnlichen Hortungskäufen wie zu Beginn der Corona-Pandemie ab. Sinnvoll ist es, sich mit demokratischen Mitteln für den Frieden einzusetzen und die vom Krieg Betroffenen zu unterstützen, z.B. durch eine Spende.