
Ukrainischer Kammer-Präsident zu Gast im Apothekerhaus
Der verheerende Krieg in der Ukraine hat auch das Apothekenwesen nicht verschont: Viele Apotheken wurden durch die russischen Angriffe beschädigt oder mussten dauerhaft schließen, weil ihre Betreiber:innen und Angestellten zur Flucht gezwungen waren oder aufgrund fehlenden Nachschubes schlichtweg keine Medikamente mehr hatten, die sie an die Bevölkerung abgeben konnten. Bereits nach den ersten sechs Kriegswochen hatten rund 4.000 ukrainische Apotheken den Betrieb einstellen müssen. Auch in den Spitälern spitzte sich die Versorgungssituation schnell zu. Schon kurz nach Kriegsbeginn begann die Hilfsorganisation Apotheker ohne Grenzen Österreich deswegen mit den ersten Hilfsgüterlieferungen in das überfallene Land. Seitdem haben die Helfer:innen viele Tonnen an Medikamenten und Medizinprodukten in die Ukraine transportiert.




Ermöglicht wurden diese wichtigen Hilfstransporte durch die enorme Spendenbereitschaft von Apotheker:innen, Apothekenkund:innen, Unternehmen und Vereinen. Bereits nach wenigen Wochen wurde die Marke von einer Million Euro an gesammelten Spenden überschritten. Nachdem im März 2022 bereits der ukrainische Botschafter in Österreich, Vasyl Khymynets, zu Gast im Apothekerhaus gewesen war und sich für die humanitäre Unterstützung bedankt hatte, durfte das Präsidium der Apothekerkammer nun Oleg Klimov, den Präsidenten der All Ukrainian Pharmaceutical Chamber, in Wien begrüßen.
Der ukrainische Funktionär berichtete im Rahmen einer Präsidiumssitzung über die derzeitige Lage der Arzneimittelversorgung und die Situation der Apotheker:innen in der Ukraine. Nach wie vor gebe es dort erhebliche kriegsbedingte Schwierigkeiten und Einschränkungen in der Produktion, Lieferung und Verteilung von dringend benötigten Medikamenten und viele Apotheken sind weiterhin geschlossen – nicht zuletzt wegen Personalmangels durch die Fluchtbewegungen, so Klimov, der von einem Repräsentanten der ukrainischen Botschaft begleitet wurde. Bei der anschließenden Diskussion tauschten sich die Teilnehmer:innen über vergangene und zukünftige Unterstützungsaktionen aus. Es wurde vereinbart, in Zukunft noch enger zusammenzuarbeiten, um so effizient wie möglich helfen zu können.

Wer die Arbeit von Apotheker ohne Grenzen Österreich unterstützen möchte, kann dies jederzeit mit einer Spende auf folgendes Spendenkonto tun:
Apotheker ohne Grenzen Österreich
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Österreichische Ärzte- und Apothekerbank