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Humane Papillomaviren (HPV)

Die 9-valente Impfung gegen Humane Papillomaviren ist im kostenfreien Kimdereimpfprogramm für Mädchen und Buben enthalten (9. bis 12. Lebensjahr). Die Impfung erfolgt auch im Rahmen von Schulimpfungen. Außerdem bieten die Bundesländer an den öffentlichen Impfstellen für Kinder bis zum vollendeten 15. Lebensjahr Catch-up Impfungen zum vergünstigten Selbstkostenpreis an.

Die Impfung wird allen Mädchen und Buben bzw. Frauen und Männern bis zum vollendeten 30. Lebensjahr unbedingt empfohlen, danach optional.

Erreger

Es sind mehr als 200 Typen von Humanen Papillomaviren bekannt, von denen etwa 14 onkogene Wirkungen haben.

Infektionsquelle und Übertragung

Humane Papillomaviren werden sexuell von Mensch zu Mensch übertragen.

Krankheitsbild

In den meisten Fällen bewirkt die Immunabwehr ein spontanes Abheilen der Infektion innerhalb von 1 bis 2 Jahren. Persistiert eine Infektion mit onkogenen Viren, so kann es zu intraepithelialen Neoplasien und invasiven Karzinomen kommen. Onkogene HPV Typen sind die Hauptursache für Krebsvorstufen (prämaligne Veränderungen) und Krebserkrankungen des Gebärmutterhalses (Zervixkarzinom), der Vagina und des Anus. Die wichtigsten onkogenen HPV Typen 16 und 18 verursachen >70 % aller Zervixkarzinome. Die zusätzlichen 5 HPV-Typen, welche im 9-valenten Impfstoff enthalten sind (31, 33, 45, 52, 58), sind die Ursache für weitere 20 % der Zervixkarzinome, womit dieser Impfstoff 90 % der Typen abdeckt, welche diese Krebsart verursachen. HPV wird außerdem assoziiert mit Krebserkrankungen an Oropharyngx (70 % HPV-assoziiert), Anus (>90 % HPV-assoziiert), Penis (60 % HPV-assoziiert), Vagina (75 % HPV-assoziiert) sowie Vulva (70 % HPV-assoziiert).

Die HPV Typen 6 und 11 (im 4-fach- und 9-fach-Impfstoff enthalten) sind für über 90 % aller Genitalwarzen (Kondylome) und für die juvenile respiratorische Papillomatose (Larynxpapillome) verantwortlich. Mehr als 1 % der sexuell aktiven Personen leiden an Genitalwarzen, jede und jeder Zehnte erkrankt im Laufe des Lebens.

Epidemiologie und Bedeutung

Die Impfung gegen HPV ist prophylaktisch wirksam und soll daher vorrangig vor Eintritt in das sexuell aktive Alter ab dem vollendeten 9. Lebensjahr erfolgen. Sowohl Frauen als auch Männer erkranken, weshalb die Impfung für Personen beiderlei Geschlechts zur Unterbrechung der Infektionskette und zur Erreichung eines Herdenschutzes wichtig ist. Auch nach bereits erfolgter Infektion (oder durchgemachter Erkrankung) mit einem Vakzine-Typ kann die Impfung empfohlen werden, da sie vor Re-Infektionen sowie Infektionen mit weiteren HPV-Typen schützen kann.

Humane Papillomaviren (HPV) sind weltweit verbreitet. Zumindest 80 % aller Frauen und Männer werden im Laufe ihres Lebens mit HPV infiziert.

Impfung

In Österreich ist der 9-fach Impfstoff Gardasil9 empfohlen. Er enthält die Typen HPV 6, 11 (Genitalwarzen) und 16, 18, 31, 33, 45, 52, 58.

  • Vollendetes 9. Lebensjahr bis vollendetes 15. Lebensjahr - 2 Teilimpfungen im Schema 1+1: 2. Teilimpfunge nach mindestens 6 Monaten. Wurde die 2. Teilimpfung früher als 5 Monate nach der ersten Teilimpfung verabreicht, so ist immer eine 3. Teilimpfung notwendig (im Intervall von 6 Monaten)
  • Ab dem vollendeten 15. Lebensjahr - 3 Teilimpfungen : 2. Teilimpfung 2 Monate nach der 1. Teilimpfung, 3. Teilimpfung 6–8 Monate nach der 2. Teilimpfung. Ein längerer Abstand zwischen 2. und 3. Impfung ist, für die Antikörperbildung und den Erwerb einer Langzeitimmunität günstig. Die Impfserie sollte jedenfalls innerhalb eines Jahres abgeschlossen werden. Ab diesem Alter wird die HPV-Impfung zur Erreichung eines gleichwertigen Individualschutzes 3-mal empfohlen.

 

Stand der Information: 01/2021

Quelle: Bundesministerium Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz: Österreichischer Impfplan 2021 (Wien, Jänner 2021)